Jochen Kriegesmann

Was ist eigentlich Keramik? Diese scheinbar einfache Frage lässt sich gar nicht so eindeutig beantworten. In einigen Regionen der Erde haben keramische Werkstoffe eine lange Tradition, hier ist die Keramik häufig zu einem Kulturbegriff geworden.
In anderen Regionen fehlt die keramische Tradition, dort ist die Keramik nicht mehr als ein oft notwendiges aber unspektakuläres kommerzielles Produkt. Damit wird verständlich, dass der Begriff „Keramik“ in unterschiedlichen Kulturlandschaften oft unterschiedlich bewertet und definiert wird.
Prof. Dr.- Ing. Jochen Kriegesmann beschreibt in einem 4 tlg.Aufsatz was Keramik ist.
1) „Definition, Systematik und Geschichte der Keramik“, PDF-Datei –>  s. auch Veröffentlichungen von DZK Mitgliedern  –>


Professor Dr.- Ing Jochen Kriegesmann

Jahrgang 1943, hat an der Technischen Universität Clausthal studiert und dort am Lehrstuhl für Glas und Keramik mit dem Thema „Atomare Platzwechselreaktionen in dotiertem polykristallinem Magnesiumoxid“ promoviert.
Nach der Industrietätigkeit in unterschiedlichen keramischen Betrieben wurde er 1984 an die Hochschule Koblenz zum Professor für den Studiengang „Werkstofftechnik Glas und Keramik“ an den Standort Höhr-Grenzhausen berufen. Seine Hauptlehrgebiete umfassen die „Technologie der Strukturkeramik“ (Keramik für den Maschinenbau) und die „Werkstoffkunde“.
Seine Lehre wurde unterstützt durch intensive Forschung in regionalen, nationalen und internationalen Projekten. Er arbeitete zusammen mit namhaften Unternehmen und Institutionen im In- und Ausland.
Kriegesmann konzentrierte seine Forschungsaktivitäten insbesondere auf die Nichtoxidkeramik mit den Schwerpunkten Aluminiumnitrid, Siliciumnitrid, Borcarbid und Siliciumcarbid. Seine erfolgreiche Forschungstätigkeit konnte Kriegesmann mit 103 wissenschaftlichen und technischen Publikationen untermauern. Für die Arbeiten auf dem Gebiet der Siliciumcarbidkeramiken erhielt er bei den Fachleuten eine hohe nationale und internationale Anerkennung.
Im Jahr 2000 wurde er vom Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz zum Gutachter für Forschungsanträge ernannt.
Von der „Deutschen Keramischen Gesellschaft“ (DKG) wurde er im Jahr 2011 als Anerkennung für seine „herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Keramik“ als 31. Preisträger mit der seit 1929 verliehenen „Segerplakette“ geehrt. Seine Forschungstätigkeit hatte stets einen Praxisbezug, dies bezeugen allein 19 Patentanmeldungen. Im Jahr 2006 wurde Jochen Kriegesmann mit seinen Mitarbeitern mit dem Erfinderpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Desweiteren fungierte er als Herausgeber von 5 keramischen Fachbüchern bzw. Sammelbänden. Von 1989 bis 2017 war er Hausgeber des in Fachkreisen anerkannten Loseblattwerks „Technische Keramische Werkstoffe“, das am Ende in 8 Bänden etwa 10 000 Seiten umfasste.

 

 

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