Wilhelm Strödter, Kriegstagebuch 1914 19.- 21. August |
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< gern hätte man sich etwas zugekauft. Marktfrauen,
die zur Stadt Luxemburg gingen, haben wir auf der Straße angehalten
und ihnen die Lebensmittel abgekauft. Am 19. Aug. morgens 10 Uhr erfolgte
der Abmarsch von Heisdorf, immer in nordwestlicher Richtung ging
weiter bis nach Bruch [Brouch] wo wir nachmittags gegen 3 Uhr ankamen
und Quartier ohne Verpflegung bezogen. Hier konnten wir nochmal etwas
bekommen. Milch Eier und Kartoffeln waren zu haben, vorausgesetzt, daß wir
gut bezahlten. Heute am 20. August erfolgte der Weitermarsch, bei glühender
Hitze
_______________ Heisdorf - Brouch ca. 12 km |
und in einer Staubwolke gehüllt gelangten wir Nachmittags gegen 2 Uhr in
Nagem an. Auf einem Gute in de Nähe des genannten Dorfes hat unsere Comp.
Quartier bezogen. Dieses Quartier war noch mal gut. Der Gutsherr, ein
österreichischer Reserve Offizier war zur Truppe abgereist, seine Frau
sorgte so gut als es nur gehen konnte für uns. Am 21. Aug. morgens 4 Uhr
erfolgte der weitere Vormarsch gegen die Grenze Belgiens. Unser Weg führte
uns über Rambrouch als letzter Ort in Luxemburg. Hier überschritten
wir vorm.11 Uhr die Sauer und kamen nach
> _______________ Brouch - Nagem ca. 15 km |
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