Wilhelm Strödter, Kriegstagebuch 1914 26. - 27. August |
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< in ein Manufaktur und Wollwarengeschäft
einquartiert. Kein Mensch zu Hause und verschlossne Türen. Eingang hat uns
ein Mann der neben an wohnte durch einmeißeln des Türschlosses verschafft.
Alles war in schönster Ordnung, und wäre es auch geblieben, wenn die
Bewohner des Hauses nicht geflüchtet wären. Zunächst haben wir mal unsere
eigene Wäsche gewechselt, denn Vorrat war genug da. Kaum war dies ruchbar
geworden unter den anderen Truppen, so wurde das Geschäft gestürmt, jeder
nahm was er gebrauchen konnte. In kaum einer Stunde _______________ ![]() |
glich der ganze Laden einem wüsten Durcheinander. Lebensmittel waren keine
da, aber umso mehr Wein u. Champagner. Wir haben es uns so häuslich
eingerichtet, so gut es eben zu machen ist. In Betten haben wir sogar
geschlafen, aber zwei Mann haben immer abgewechselt gewacht, denn man kann
dem Volk nicht trauen. Dem 27. August findet uns noch im Quartier. Der
weitere Vormarsch ist noch nicht bestimmt. Schon vom frühen Morgen an hört
man den Kanonendonner, die Forts von Sedan werden beschossen. Das ganze
Gelände > _______________ |
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