Was ist das DZK ?


Am 4. Juni 1972 gründeten auf der Burg Grenzau Professor Dr. Ing. Hans Spiegel, Heribert Fries, Dr. Franz-Josef Heyen, Werner Sahm, Georg Peltner und Dr. Franz Baaden sowie Werner Baumann das Dokumentationszentrum Kannenbäckerland als einen eingetragenen Verein. Diesem war nach seiner Satzung die Aufgabe gestellt, „ … die geschichtliche, technische und künstlerische Entwicklung der Keramik und der damit zusammenhängenden Erscheinungen im Kannenbäckerland in Literatur, Urkunden, Aufzeichnungen, Abbildungen und Gegenständen dokumentarisch zu sammeln, zu ordnen, wissenschaftlich zu bearbeiten und die Ergebnisse der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen“.
Insbesondere sollen die handwerklichen, kunsthandwerklichen und industriellen Erzeugnisse der Keramik des Kannenbäckerlandes, seiner Umgebung und seiner Ausstrahlungsgebiete dokumentiert werden.

Mitglieder des DZK sind grundsätzlich als Mitarbeiter vorgesehen, die im Rahmen der satzungsgemäßen Aufgaben ihre Beiträge leisten. Ein Bildarchiv füllt über 30 Ordner. Über 40 Kartons bergen eine Fülle von Abhandlungen, Kataloge und Prospekte über Keramik im weitesten Sinne. Ferner wurde eine Fachbibliothek mit zur Zeit [ 2009] über 2.000 Titeln aufgebaut. Sammlung und Bibliothek sind für eine längere Zeit provisorisch im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen untergebracht. Dies gilt auch für lokale historische keramische Funde.

Seit 1975 hat das DZK insgesamt dreizehn Arbeitshefte herausgegeben. Sie enthalten neben den die eigene Arbeit regelnden organisatorischen Vorgaben zur Erfassung und Inventarisierung auch Fundberichte mit detaillierter Beschreibung der keramischen Fundstücke, z.B. eines in Deesen gefundener so genannten „Nievenheimkruges“ von 1644. In zwei Heften handelt Ernst Henn die „Irdenware im Westerwald“, hier in der Region Breitscheid, ab. Die Arbeitshefte werden in dieser Form jedoch nicht weitergeführt.

 

 

Im Sommer 1972 fand auf Burg Grenzau die Gründungsversammlung des »Dokumentationszentrums Kannenbäckerland e.V.« statt. Von links: Werner Baumann, Werner Sahm, Dr. Franz-Josef Heyen, Staatsarchiv Koblenz, Dr. Franz Baaden, Georg Peltner, Prof. Dr. Hans Spiegel, Vorsitzender Heribert Fries.

(Bildquelle: Heribert Fries, “Alt- Höhr-Grenzhausen” 1986 , S. 107)

Eine Vielzahl von Veröffentlichungen von DZK-Mitarbeitern in der Fachliteratur, Heimatjahrbüchern und Ortschroniken haben Einzelaspekte der Keramik zum Thema, entstanden teilweise auf der Grundlage der Dokumentensammlung.

Die Beobachtung der einschlägigen Literatur und Presseveröffentlichungen sowie deren Aufnahme in die Dokumentation ist eine Daueraufgabe des DZK, die einen hohen Arbeitsaufwand bedingt. Daneben erfordern weiterhin verschiedene Projekte sowie die Erfassung historischer Keramikfunde eine Vielzahl von aktiven Mitarbeitern. Der Vorstand begrüßt daher neue Mitglieder, die Sachkompetenz mit einem gewissen Maß an Bereitschaft zur Mitarbeit vereinigen. Dabei muss eingestanden werden, dass Struktur und die finanziellen Möglichkeiten des DZK nur ehrenamtliches Wirken zulassen. Der Vorstand ist jedoch überzeugt davon, aus der großen Zahl der im Kannenbäckerland in der Lehre oder in praktischen keramischen Aufgaben tätigen bzw. ehemals tätigen Personen den einen oder anderen Mitarbeiter gewinnen zu können. Auch der Organisation allgemein kundige oder lokalhistorisch interessierte Personen sind als Mitglieder hochwillkommen.

Der Verein hat zur Zeit 20 ordentliche sowie 4 fördernde Mitglieder. Die finanzielle Basisgewinnt der Verein aus den Mitgliedsbeiträgen, einer bisher einmaligen Zuwendung des Förderkreises des Keramikmuseums Westerwald und durch Sponsoren.
(JR 5/2009).
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Anm: Dieser Text wurde im Mai 2009 vom 1. Vorsitzenden des DZK, Jürgen Reusch verfasst und hier veröffentlicht.  Am 1.3. 2012 verstarb Jürgen Reusch [externer Link] nach kurzer schwerer Krankheit. Seine Beschreibung des DZK ist hier in etwas veränderter Form wiedergegeben, weil Projekte, die er damals beschrieben hat, heute abgeschlossen sind.  (KLS 3/2020)